Einige Arten und ihre Haltung
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... die nachfolgenden Kurzbeschreibungen für einige wenige beliebte Gattungen basieren auf meinen in über 40 Jahren gesammelten Erfahrungen aus der Cichlidenhaltung und spiegeln nur meine eigenen Einschätzungen wieder. Laufende Erweiterungen, Ergänzungen ...
( Sehr ausführliche, kritische und ganzheitliche Haltungsberichte finden Sie unter "Cichlidenaquarium Ostafrika" )
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Beispiele für aquaristisch gut geeignete Gattungen der Tanganjikasee-Buntbarsche:
Altolamprologus Aulonocranus Cyphotilapia Cyprichromis Neolamprologus Paracyprichromis Tropheus Xenotilapia Julidochromis Enantiopus Callochromis Triglachromis
Beilspiele für aquaristisch gut geeignete Gattungen der Malawisee-Buntbarsche:
Aulonocara Cynotilapia Chindongo Dimidiochromis Labeotropheus Lethrinops Labidochromis Metriaclima Otopharynx Sciaenochromis Copadichromis Placidochromis
* Beachten Sie bitte dringend, dass die hier überall verzeichneten Wasservolumina als Nettoangaben zu verstehen sind. Ein Aquarium, welches nach Herstellerangaben 60*30*30 cm groß ist, wird, falscher Weise, mit einem Fassungsvermögen von 54L und mit seinen Aussenmaßen angegeben. Gehen Sie davon aus, dass das Becken nach seetypischer Einrichtung mit viel Sand, Steinen und Rückwänden sowie nach Innenmaßen gemessen und weil es nie ganz voll gefüllt wird, bspw. eben nur ca. 35-40L Wasserinhalt - netto - aufweist. In völlig voll gestellten Becken müssen teils sogar 50% vom Bruttovolumen abgezogen werden ...
Weiter beziehen sich die recht pauschalen Größenangaben unten auf adulte, also erwachsene Tiere. Jungtiere und Subadulte können eine längere Zeit auch sehr gut, oft sogar besser, in engeren Behältern aufwachsen. Man nennt dies das Prinzip der "mitwachsenden Becken".
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Beispielhafte Gattungen aus dem Tanganjikasee
Größe als Nachzucht: 5-12 cm, Weibchen 50% kleiner
Futter: Mind. 50% fleischlich
Sozial: Jung in Gruppen, erwachsen als Paar
Mitbewohner: Außer Aufwuchsfresser, alle
Vermehrung: Harmonisierendes Paar, laicht in Schnecken
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Große Grundfläche und viele
Steinaufbauten
Wassernettovolumen: Ab 60L ( Paarhaltung ) ab 160L ( Gesellschaft )
Fütterungen müssen reichhaltig v.a. auch mit tierischen Futtermitteln erfolgen. Sind Altolamprologus im Wachstum, müssen Sie ihnen auch regelmäßig 4-8 Fütterungen am Tage mit gehaltvollem Futter verabreichen, um einer Verkümmerung vorzubeugen. Altos sind in der Szene allgemein dafür bekannt, langsam zu wachsen. Ich halte das für grundsätzlich falsch. Es ist nämlich eher so, dass dieser Fisch, der sowieso als Jungfisch bereits zaghaft ans Futter kommt, meist zu wenig zu fressen erhält, um angemessen rasch zu wachsen. Wenige Wasserwechsel verbunden mit zu hohen Nitratwerten tun ein Übriges zum langsamen oder zu geringen Wachstum.
Altolamprologus sp. Sumbu shell, der kleine Schnecken-Alto ist der friedlichste Vertereter seiner Gattung. Auch aufgrund der geringen Größe, ist die Bindung an das zentrale Schneckenhaus stärker ausgeprägt. Kennzeichen, ausser der blauen Körperfarbe mit gelben Brustflossen, ist vor allem auch die unregelmäßige schwarze Marmorierung der Körper, je nach Stimmungslage. Das Verhalten erinnert insgesamt eher an einen kleinen Schneckencichliden der Gattung Neolamprologus, als an das der anderen größeren Vertreter der "Altos".
Altolamprologus sp. calvus benötigt die selbe Haltung wie A. compressiceps aber Futter wie A. fasciatus. Das Maul ist spitzer und länger sowie weiter nach vorne gerichtet als bei "compressiceps". Calvus stellt, mehr als die beiden anderen Alto-Arten, sowohl den Eiern als auch den Jungfischen anderer Arten nach. Ein schwarzer Perlhuhnbuntbarsch, der seine Flossen in Balz oderVerteidigungshaltung streckt ist eine wahre Pracht! Mit tiefschwarzem Kopf und weit gespreizten Flossen sowie kontrastreichen hellen Punkten "Perlen" bietet er seinem Betrachter dann ein eindrucksvolles Schauspiel. Man muss jedoch wissen, dass diese Tiere die bei weitem variabelsten Altos. sind, wenn es um Färbungen nach Stimmungslage geht. Echtes "schwarz" wird selbst der "congo black pectorale" nur selten zeigen!
Größe als Nachzucht: 12 cm, Weibchen 50% kleiner
Futter: Mind. 60% fleischlich
Sozial: Jung in Gruppen, erwachsen als Paar
Mitbewohner: Außer Aufwuchsfresser, alle
Vermehrung: Harmonisierendes Paar, laicht in Schnecken
Wasserschicht: Untere freie Wasserschicht
Aquariumtyp: Große Grundfläche und viele
Steinaufbauten
Wassernettovolumen: Ab 60L ( Paar ) ab 160L ( Gesellschaft )
A. fasciatus bewegt sich mehr im offenen Wasser als die beiden anderen Vertreter der Gattung. Im allgemeinen ist noch recht wenig über die Biologie dieser selten eingeführten Art in Deutschland bekannt. Die großen, leicht bläulichen und sehr klaren Raubfischaugen sind ein echter Blickfang. Er ist der scheuste und am wenigsten durchsetzungsfähige Vertreter der Gattung Altolamprologus. Haltungsempfehlungen entsprechen weitgehend denen von Altolamprologus compressiceps und calvus. Achten Sie bei "fasciatus" aber auf ein noch ausgeprägteres Verfüttern tierischer Nahrung und auf sehr friedliche Beifische. Eine Vergesellschaftung sollte deshalb auch nur mit allesfressenden oder sich fleischlich ernährenden ruhigeren Mitbewohnern der Gattungen Neolamprologus oder Cyprichchromis u.ä. erfolgen. Hektische Aufwuchsfresser und mittelgroße bis große Höhlen-Lamprologini sind hier deutlich fehl am Platze. Ebenso wie Tiere des Feenbuntbarschkomplexes. Wegen seines Verhaltens ordnen einige Wissenschaftler diesen Fisch der Art "Altolamprologus" zu. Andere ordnen ihn lieber bei "Neolamprologus" ein, weil ihm ein seitlich abgeflachter und hoher Körper, wie ihn die anderen beiden Arten haben, fehlt.
Cyphotilapia sp. frontosa, sp. gibberosa ...
Größe als Nachzucht: 16cm-30cm selten größer, Weibchen 25% kleiner
Futter: Mind. 70% fischfleischlich
Sozial: In Gruppen
Mitbewohner: wenn überhaupt, dann wenige kleine Lamprologini
Vermehrung: Auf dunklerem Sandboden, unspektakulär
Wasserschicht: Tiefwasserbewohner an Felswänden
Aquariumtyp: Große Grundfläche und hohes Becken
Wassernettovolumen: Ab ca. 500L im Artenbecken ab ca. 750L in
Gesellschaftsbecken mit wenigen Beifischen
Dieser zu Recht in der Aquaristik beliebte Großcichlide besticht jederzeit durch seine erhabenen Bewegungen und Körperhaltungen, Beflossungen. In der Natur eher ein Fisch, der in sehr losen Gruppen in einzelgängerischen Bahnen seine Runden zieht, sollte man ihn aus ganz unterschiedlichen Gründen in der Aquaristik doch eher in größeren Gruppen halten. Das hat sich bewährt. ( Vgl. Cichlidenaquarium Ostafrika ). Wie bei vielen Raubfischen üblich ist der Charakter eher zurückhaltend und scheu. Sein ruhiges, abwartendes Wesen aber täuscht. In Raubfischmanier steht er zu Dämmerungszeiten im See zentral und mit herrlich gespreizten Flossen, mal quer, mal diagonal, mal vertikal mitten über oder an zentralen Steinbrocken, Wänden und beobachtet die Szenerie aufmerksam, nur um sich dann langsam annähernd, schläfrige Jungfische in einer faszinierenden, mit dem Auge kaum wahrnehmenbaren, blitzartigen Maulbewegung durch Unterdruck "einzusaugen" oder sich bei Gefahr blitzartig zurückzuziehen. Nur die dominanten Tiere stehen dort zentral, kleinere oder jüngere Tiere stehen Ihnen aber jagdtechnisch in nichts nach. Im Aquarium fügen sie sich in hohen Becken, ihrem Range entsprechend, geschmeidig an die bewachsenen Seiten- und Rückscheiben, Kunstwände oder an Felsimitate. Es dürfen für Cyphotilapia gerne über 70 cm Wasserhöhe sein. Da dunkle Seitenscheiben, dunklen Felswänden im See gleich, mit einem edlen Algenteppich übersät sind, wirkt es auf den Betrachter, als ob man sich selbst im Habitat am Rande der vertikal verlaufenden Felszone befände. Auch dort stehen die Tiere sehr häufig vertikal und diagonal an den steil und glatt sowie oft sehr tief abfallend verlaufenden, aber immer recht bealgten Felswänden, denn sie sind dort in ihrer von Dämmerlicht geprägten Lebenswelt keineswegs nur horizontal ausgerichtet. Kleinere Tiere sind in ähnlich eingerichteten Aquarien jederzeit in der Lage, die sie gelegentlich ruppig zurechtweisenden Großen ihrer Sippe locker auszumanövrieren. Den "freien" Boden suchen die Tiere, in solch geeigneten Becken, auf, wenn es dort zu fressen gibt oder gelaicht bzw. wenn der Standort "rasch" gewechselt wird. Auch tragende Weibchen suchen gerne den Bodenbereich auf. Wer es jetzt noch schafft auf helle Lampen zu verzichten ( vgl. Lebensraum ) und statt dessen lieber dunkles LED-Blaulicht, besser nur "natürliche" Raumbeleuchtung belässt, der hat die Haltung dieser hervorragenden Art unter häuslichen Gefangenschaftsbedingungen bestmöglich optimiert! Damit dies ganz klar ist. Es handelt sich dann aber trotzdem nicht um eine "artgerechte" Haltung. Diese wäre, die richtigen Wasserparameter vorausgesetzt, vielleicht annähernd im nächsten See Ihrer Gemeinde, Region ab einem Volumen von 50 Mio. L. und mehr sowie ab einer Tiefe von mindestens 30m und mehr zu suchen. Und selbst diesen "Teich" hätten die Tiere, wenn sie es drauf anlegten, in weniger als einer halben Minute "durch". Artgerecht? Sicher eher auch noch nicht wirklich! Auf zu viele Verstecke, Gegenstände etc. sollte man im Aquarium verzichten, diese tragen nur zu Revierkämpfen und Aggressionen bei und rauben wichtigen Schwimmraum bzw. Wasservolumen. Verstecke für Cyphotilapia sollen offene, große Tunnel und einzelne nebeneinander arrangierte Felsbrocken sein. Geschlossene Höhlen werden nur ungern als Rückzugsort angenommen! Noch wichtiger ist eine genügende Anzahl an Individuen, damit sich die angesprochenen "Zurechtweisungen" verteilen.
Übrigens ... wussten Sie es? Als relativer "Tiefwasserbewohner" ( Vorkommen teils bis über 100 m Tiefe ! ) kann das Füttern von Cyphotilapia über die Wasseroberfläche den Tieren, und damit Ihnen, langfristig große Probleme bereiten! Warum? Sie fressen in tieferen Wasserregionen im See und sind schlicht zu tollpatschig ihr Fressverhalten anzupassen. Problematisch wird das, wenn die eigentlich eher zögerlich ans Futter gehenden Tiere einmal tagelang kaum gefüttert wurden. Gierig hungrige Tiere stürzen dann im Becken an die Oberfläche und nehmen mit ihrem großen Raubfischmaul teils erhebliche Luftmengen durch das typische "Einsaugen" auf, welche leider auch mit geschluckt werden. Man kennt das von Teichkarpfen mit ihren verhältnismäßig riesigen Mäulern, deren Oberkiefer bei der Nahrungsaufnahme teils über die Oberfläche des Wasser herausragen und sie an der Wasseroberfläche "gefüttert" werden. Es ist nun nicht so, dass diese Luft in unseren Tieren nach ein paar Tagen von selbst über den Verdauungstrakt entweicht oder durch den Körper von alleine ganz nach außen diffundiert, wie manche Aquarianer glauben und kommunizieren. Einige Tiere lernen damit eine beachtliche Zeit lang zurecht zu kommen. Diese Luft bleit aber im Körper eingeschlossen und bildet dort anhaltend größer werdende Blasen, welche bei nachhaltig selbem Fressverhalten irgendwann so erheblichen Auftrieb schaffen, dass der Fisch scheinbar wie ein Korken aufschwimmt und sichtbar Schwierigkeiten hat die Wasseroberfläche zu verlassen. Stark betroffene Tiere liegen dann quer oder gar verdreht und bäuchlings über die Wasseroberfläche hinausragend. Diese Blasen beschränken sich dabei keineswegs nur auf dem Magen-Darm-Trakt sondern breiten sich durch Druckaufbau im gesamten Bauchraum aus. Der Zustand wird bis zum unvermeidbaren elenden Absterben betroffener Tiere durch Erschöpfung jahrelang andauern wenn diese nicht zuvor erlöst oder behandelt werden! Was tun um vorzubeugen? Ganz einfach, füttern Sie ausschließlich eingeweichtes und schnell sinkendes Futter und füttern Sie keine Tiere, welche bereits an der Oberfläche betteln, wenn Sie sich mit Futter nähern!
Nur wirklich erfahrene Tierärzte könnten durch Punktieren ( ansetzen einer Hohlnadel zur Gasfreisetzung ) am Bauchraum versuchen, Abhilfe zu schaffen.
Aber Achtung: Dieses "Problem" hat nichts mit dem eher stressbedingten Verhalten zu tun, welches die Tiere zeigen, wenn Sie, teils mit ansonsten ruhig angelegten Rücken- und Schwanzflossen, nur mit den beiden Brustflossen quasi leicht rudernd vor und zurück "wippen", eventuell dabei etwas schräg im Becken stehen. Die Symptomatik mag im ersten Moment ähnlich sein, die Konsequenzen sind es aber bei weitem nicht. Das stressbedingte Problem legt sich nach einiger Zeit nämlich wieder, wenn das Tier keinen solchen mehr empfindet.
Stressoren, welche das typische, vorübergehende, "wippen, schaukeln, rudern" auslösen können:
Neue Tiere, Umsetzen, Neueinrichtung, Futterumstellung, zu viel Futter, fehlende Rückzugsmöglichkeit, permanentes gejagt werden, zu helles Licht, zu kalte Temperaturen, andauernd zu viel menschliche, haustierliche Bewegung und Aktion direkt vor, im, am, über dem Becken, ...
Sehen Sie in beiden oben beschrieben Fällen bitte dringend davon ab, die Tiere dann als Therapiemaßnahme in dunkle Kisten zu sperren, ohne Futter und ohne Licht für viele Tage, wie es leider im Internet vorgeschlagen als Maßnahme der Stunde kursiert. Im ersten, schlimmeren Falle, kann das sowieso nichts werden. Was da in verschiedenen Threads, Foren immer wieder vorgeschlagen wurde ( wird ) ist und bleibt Tierquälerei, und zwar ganz egal, ob dieses Vorgehens letztlich von Erfolg gekrönt wird oder nicht!
Im Übrigen gilt aus meiner Sicht: Dieser Cichlide bzw. v.a. seine Halter, denen es nachhaltig gelingt, den Fisch jahrelang so zu pflegen, dass er sich einst sogar fortpflanzt, sollten die eigentlichen Könige der Buntbarsch-Aquaristik sein, ist er doch, alleine in der Art und Weise der Fütterung, um ein vielfaches anspruchsvoller als bspw. Apistogramma, Crenicichla, Tropheus, Xenotilapia, Diskus oder Uaru es sind, welche ich alle bereits pflegte und pflege. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass er vieles "Schlimme" in falscher Haltung etwas länger aushält als so manche dieser Tiere! Man denke dabei bspw. alleine an die Tatsache, dass Vermehrungen zu allermeist erst ab einem Alter der Tiere von rund 3 bis 5 Jahren erfolgreich verlaufen.
Am besten hält man die Tiere als mehrjährige Erwachsene in einer größeren Gruppe mit einem oder zwei dominanteren Männern und vielen Weibchen aber auch mit kleineren Männchen in einem großen Artenbecken. Eine Vergesellschaftung ist schwierig, kann erfahrenen Aquarianern unter ständiger Beachtung vielerlei Aspekte aber langfristig auch gut gelingen. Dass viele "Frontosa" in Gesellschaftsbecken mit vielen anderen großen Buntbarscharten eine Zeit lang mehr schlecht als recht überleben heißt ja nun nicht, dass damit die Vergesellschaftung gelungen ist! Oft geht es dann ein zwei Jahre gut ... bis - bedingt durch die schleichend schwächer werdenden Tiere oder durch Verhaltensstörungen - die Probleme beginnen .... .
Generell könnte man festhalten, dass die Art jedenfalls die dominante im Becken sein "muss", wenn man es richtig machen möchte. D.h. im Umkehrschluss es sind dann nur wenige aber gut passende "Beifische" zu finden. Die Beckengröße spielt dabei keine besondere Rolle! Als Beispiel für eine erfolgreiche Gesellschaftung kann die Gattung Altolamprologus genannt werden.
Größe als Nachzucht: 9-13 cm selten größer, Weibchen 10% kleiner
Futter: zu 90% pflanzlich, 10% Kleinstlebewesen im Aufwuchs
Sozial: Bildet Kolonien. Gruppe >10 Individuen Mitbewohner: Aufwuchsfresser
Vermehrung: Maulbrüter. Abgelaicht wird auf "Lieblingsstein"
Wasserschicht: Freiwasserbewohner
Aquariumtyp: Tiefes und hohes Becken mit wenigen Reviersteinen
Wassernettovolumen: Ab 10 adulten Tieren mindestens 200L netto
(Gesellschaft nur mit wenigen anderen Aufwuchsfressern ab 300L)
"Bei Tropheus muss man umdenken!" Diese Worte erzählte mir einer der renommiertesten Tanganjikakenner in Deutschland. Er ist Mitbegründer der Tanganjika Aquaristik in der heutigen Form. Recht hat er. Nicht nur bezüglich der von der ansonsten typischen Haltung von Tanganjikacichliden abweichenden Bedingungen, sondern vor allem aber auch was die in den Foren aktuell immer noch kursierenden Hinweise und Angaben zu Gruppenzusammensetzungen angeht. Richtig dort dargestellt sind die Richtlinien für Fütterung und Gruppengrößen. Falsch dargestellt hingegen sind Geschlechterratio und Bruttowasservolumina. Zu letzterem und zum Futter sowie zur Wasserpflege bei Tropheus habe ich an anderer Stelle bereits einiges gesagt. Vgl. Rubrik "Haltung". Eines erscheint mir aber noch wichtig. Das Geschlechterverhältnis sollte, ganz im Gegenteil zu der vorherrschenden Meinung, von einem Mann zu fünf Weibchen, also 1:5, oder noch schlechteren Verhältnissen 1:xx , eher eins zu eins oder sogar mit leichtem Männerüberschuss geplant werden. Gerade zur Vermehrung wäre das viel günstiger. In den zuvor genannten leider gängigen Verhältnissen kommt es zu Aggressionen und folglich zu Krankheiten durch Stress, weil die wenigen unterdrückten Männer und viele Weibchen von den oft zwei zentralen Männern ständig gebissen und zudem noch "reife" Weibchen andauernd angebalzt werden. In der Folge werden auch die Weibchen untereinander aggressiv um die beliebtesten Rückzugsplätze, Stellplätze im Becken kämpfen. Der Kreislauf der Aggression nimmt seinen Lauf mit fatalen Folgen.
In ausgeglichenen Gruppen hingegen, verebbt die Aggression und verteilt sich auf viele unterschiedliche Köpfe und Zwecke, äußerst sich dann oft nur noch durch kleinste, sehr kurze Scharmützel aus unterschiedlichen Gründen. Eine tiefe hierarchische Rangordnung größerer Gruppen mit vielen Männern und Weibchen sowie Jungtieren, kleinen und großen Tieren, wirkt mithin eher beruhigend und ausgleichend.
In diesem Falle schwimmen die inaktiven Männer zusammen mit den Weibchen in einer Art Schwarm inmitten des Beckens, in einigermaßen weiter Entfernung zu den Revierbesitzern recht ruhig umher und knabbern im besten Falle an den mit Algen bewachsenen Seiten- und Rückscheiben, die für sie dann nichts weiter darstellen als steile, große "abgrasbare" Felswände im See.
Eines ist aber vollkommen klar: Das volle Farbspektrum werden immer nur balzaktive Tiere und gerade verteidigende Revierbesitzer zeigen! Wird Ihnen z.B. beim Kauf hingegen erzählt, dass alle Tiere einer Gruppe immer volle Farben zeigten, werden Sie besser misstrauisch!
Cyprichromis leptosoma sp. ....
Größe als Nachzucht: 8-11 selten bis 12 cm, Weibchen 10% kleiner
Futter: mind. 30% fleischlich
Sozial: Gruppen > 10 Individuen, mit vielen Weibchen
Mitbewohner: außer Aufwuchsfresser alle
Vermehrung: Maulbrüter. Abgelaicht wird im offenen Wasser
Wasserschicht: Freiwasserbewohner
Aquariumtyp: langes und hohes Becken
Wassernettovolumen: ab 160L in Artenbecken ab 300L in
Gesellschaftsbecken
Die Freiwasserbewohner ziehen in teils enormen Schwärmen heringsgleich über die Felslitorale des Sees. immer auf der Suche nach Plankton und Sexualpartnern sind sie bevorzugte Beute von großen Cichliden und Wasservögeln. Im Aquarium sind diese Tiere in Gruppen ab 8-10 Tieren gut aufgehoben, wenn viel Schwimmraum und wenig Einrichtung vorhanden ist. Natürlich ist es besser die Tiere in größeren Schwärmen zu halten, denn nur hier fühlen sie sich einigermaßen sicher und werden auch ihr volles Verhaltens- und Farbspektrum zeigen und sich gut vermehren.
Die Männchen vieler Cyprichromis-Varianten bestechen durch ihre irisierenden Farben, welche reflektiert durch das Sonnen- oder seitlich einfallendes künstliches Licht, ein farbliches Feuerwerk verursachen können. Abhängig von der Sandortvariante zeigen sich die Tiere farblich sehr variabel, auch innerhalb einer Standortvariante. Die Variante "kitumba" bspw. besticht durch rein violette oder auch rein gelbe Männchen, sie weist aber auch dazwischen alle Farbverteilungen und -kombinationen von violett, gelb, orange und sogar ocker auf. Am besten aufgehoben ist die Art "leptosoma" in Kombination mit friedlichen Sandcichliden oder im Artenbecken. Stimmen dei Wasserparameter oder die Temperatur nicht, oder schwimmen Infusorien im Becken, so zeigt der Fisch das sofort und stets durch Farbverlust, Flossenklemmen und Schütteln. Dann ist Eile geboten und ein großer Wasserwechsel kann rasch Linderung verschaffen.
Neolamprologus splendens / "kiumba orange"
Größe als Nachzucht: 8-12 cm, selten größer, Weibchen 10% kleiner
Futter: mind. 40% fleischlich
Sozial: Bildet Familien-Gruppen in Etagenaufzucht
Mitbewohner: Alle
Vermehrung: Höhlenbrüter. Abgelaicht wird in Gesteinsspalten
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit vielen Spalten, Höhlen und großer Grundfllache
Wassernettovolumen: ab 60L im Artenbecken ab 160L in Gesellschaftsbecken
Als aggressivster Vertreter der Gattung der Feenbuntbarsche ist dieser wunderschöne "Genosse" besser paarweise in kleineren Becken oder aber in großen Gesellschaftsbecken aufgehoben.
Seine orangene Grundfärbung, sowie zusätzlich bei einigen Tieren auftretende kräftiger orangene Befleckung machen ihn zur Perle jedes Beckens. Gleichwohl er als "helianthus" oder "kiumba orange" gehandelt wird, ist er viel mehr eine Farbvariante von Neolamprologus splendens, welche sich immer durch eine durchgezeichnete Augenlinie bis hin zum Maul von anderen Feen unterscheiden lassen. Zudem unterscheiden sich splendens von diesen auch durch ein "säbelartig" aufwärts gewölbtes Maul. Es gibt allerdings Tiere unterschiedlicher Fanggebiete mit unterschiedlichen Merkmalen. Ich halte zwei Varianten!
Neolamprologus helianthus, auch er ist orange, unterscheidet sich deutlich vom splendens, für ihn muss noch ein eigener Artname gefunden werden. Tatsächlich kann es sich dabei auch nicht um eine Standortvariante handeln, da ihm die typische Zeichnung des splendens ( bspw. an den Flossensäumen schwarz ) genauso fehlt wie sein schräg zum Fischkörper ausgerichtetes Raubfischmaul oder der gedrungene hochrückige Körper. Leider werden beide Arten im Handel gleichermaßen als helianthus/kiumba orange angeboten. Auch er zeichnet sich häufig durch hübsche orangenen Punkte an den Flanken aus.
Größe als Nachzucht: 7-9 cm, selten größer, Weibchen 10% kleiner
Futter: mind. 60% fleischlich
Sozial: Bildet Familien-Gruppen in Etagenaufzucht
Mitbewohner: Alle
Vermehrung: Höhlenbrüter. Abgelaicht wird in Gesteinsspalten
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit vielen Spalten, Höhlen und großer
Grundfläche
Eigentlich ausgewiesen als eine Art der Feen-Familie weist er jedoch bereits deutliche Züge eines Raubfisches auf. Man beachte das tief gespaltene Raubfischmaul ...
Die enge Verwandtschaft zu splendens und helianthus ist frappierend und jederzeit in Aussehen und Verhalten deutlich zu erkennen. Ein äußerst interessanter Buntbarsch, der auch durch seine Form und Musterung bestechen kann.
Neolamprologus crassus sp. marunguensis
Größe als Nachzucht: 8-12 cm, selten größer, Weibchen 10% kleiner
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: Bildet Familien-Gruppen in Etagenaufzucht
Mitbewohner: Alle
Vermehrung: Höhlenbrüter. Abgelaicht wird in Gesteinsspalten
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit vielen Spalten, Höhlen und großer Grundfläche
Wassernettovolumen: Ab 60L im Artenbecken ab 160L in Gesellschaftsbecken
Eine recht stattliche und mit wehenden hellblauen bis weißen Fahnen ausgestattete Standortvariante der crassus aus der Gegend der Marungu-Highlands ist dieser hier. Er wird in Gestalt und Länge um einiges größer als die Nominatform. Deshalb ist es auch hier überlegenswert, den Tieren einen eigenen Artstatus zuzusprechen.
Julidochromis transcriptus "gombe"
Größe als Nachzucht: 8-12 cm, Weibchen größer
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: In kleinen Gruppen
Mitbewohner: Alle
Vermehrung: Höhlenbrüter. Abgelaicht wird in Gesteinsspalten
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit vielen Spalten, Höhlen und großer
Grundfläche
Wassernettovolumen: Ab 60L im Artenbecken ab 160L in Gesellschaftsbecken
Diese Tiere sind wie alle Julidochromis zu unrecht heutzutage etwas aus der Mode geraten. Sehr substratgebunden bestechen Sie jederzeit durch ein sehr vielfältiges Sozialleben im Becken. Zudem sind sie sehr flexibel in Gesellschaftsbecken "einsetzbar", da auch deshlab, weil beispielsweise das Agressionspotenzial nicht sehr ausgeprägt ist und sie die auch für Feenbuntbarsche typische Familienaufzucht betreiben.
Neolamprologus pulcher sp. "daffodil" "kantalamba"
Größe als Nachzucht: 8-12 cm selten größer, Weibchen 10% kleiner
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: Bildet Familien-Gruppen in Etagenaufzucht
Mitbewohner: Alle
Vermehrung: Höhlenbrüter. Abgelaicht wird in Gesteinsspalten
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit vielen Spalten, Höhlen und großer
Grundfläche
Wassernettovolumen: Ab 60L im Artenbecken ab 160L in Gesellschaftsbecken
Neuerdings spricht die Wissenschaft davon, die Arten "pulcher" und brichardi" in dieser Familie einer Neuordnung zu unterziehen und den Namen "brichardi" zu streichen. Ich bin davon überzeugt, dass die vielen Arten in der (Sammel-)Gattung "Neolamprologus" in weitere Gattungen, Familien, Arten aufgespalten werden (müssen). Man denke hier nur an die vielen Arten der Feenbuntbarsche oder Gabelschwanzbuntbarsche und der Schneckencichliden. Die zuletzt vorgenommene Unterteilung in Altolamprologus, Lamprologus, Lepidolamprologus und Neolamprologus etc. allein ist bei weitem nicht ausreichend.
"Daffodil" - der Schmetterling - ist sicher der Schönste der "pulcher" - wenn nicht sogar aller Feen.
Neolamprologus büscheri „kamakonde“
Größe als Nachzucht: 8-11 cm, Weibchen 10% kleiner
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: Paar
Mitbewohner: Alle
Vermehrung: Höhlenbrüter. Abgelaicht wird in Gesteinsspalten
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit vielen Spalten, Höhlen und großer
Grundfläche
Wassernettovolumen: Ab 60L im Artenbecken ab 160L in Gesellschaftsbecken
"Büscheri" braucht lange um auszuwachsen und geschlechtsreif zu werden. Der recht friedliche Vertreter der Lamprologinigruppe ist bestens mit vielen weiteren Arten zu vergesellschaften.
Neolamprologus walteri "kigoma"
Größe als Nachzucht: 5-9 cm, Weibchen 10% kleiner
Futter: mind. 40% fleischlich
Sozial: in kleinen Gruppen oder als Paar
Mitbewohner: Alle - bei Beachtung einiger Aspekte (vgl. unten)
Vermehrung: Höhlenbrüter. Abgelaicht wird in Gesteinsspalten
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit vielen Spalten, Höhlen und großer
Grundfläche
Wassernettovolumen: Ab 45L im Artenbecken ab 100L in Gesellschaftsbecken
"Walteri" ist einer der kleinsten und interessantesten Vertreter seiner Gattung. Aber auch einer der aggressivsten. Die Tierchen "zischen" derart geschwind durchs Becken auf "Eindringlinge" zu, dass der Betrachter nur noch schemenhafte Blitze wahrzunehmen scheint. Beifische, welche mit dieser Geschwindigkeit gerammt werden, können böse Verletzungen davon tragen. Am besten ist für ein Paar definitiv ein kleines Artenbecken geeignet. Die kleinen, klaren, blauen Augen faszinieren jeden Betrachter prompt.
Neolamprologus cylindricus „mamalesa“
Größe als Nachzucht: 8-12 cm, selten größer, Weibchen 10% kleiner
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: In kleinen Gruppen
Mitbewohner: Alle
Vermehrung: Höhlenbrüter. Abgelaicht wird in Gesteinsspalten
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit vielen Spalten, Höhlen und großer
Grundfläche
Wassernettovolumen: Ab 60L im Artenbecken ab 160L in
Gesellschaftsbecken
Cylindricus sollte keinesfalls mit Julidochromis zusammen gehalten werden. Die Chance bzw. das Risiko der Vermischung ist vergleichsweise hoch, da sich, verhaltensmäßig und optisch schon erkennbar, beide Gattungen sehr sehr nahe stehen. Das selbe Problem besteht mit dem leleupi-longior-Komplex.
Neolamprologus brichardi/splendens „kiku“
Größe als Nachzucht: 8-10 cm, Weibchen 10% kleiner
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: Bildet Familien-Gruppen in Etagenaufzucht
Mitbewohner: Alle
Vermehrung: Höhlenbrüter. Abgelaicht wird in Gesteinsspalten
Wasserschicht: Bodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit vielen Spalten, Höhlen und großer Grundfläche
Wassernettovolumen: Ab 60L im Artenbecken ab 160L in
Gesellschaftsbecken
zweifellos einer der hübschesten Vertreter der "Feen".
Der Familie der "Feen" wir im allgemeinen nachgesagt, dass sie "alleine" eine Art der Etagenaufzucht betreiben. Gemeint ist hier einfach die Tatsache, dass ältere, größere Geschwister im elterlichen Revier nicht nur akzeptiert werden, sondern diese sogar bei der Überwachung und Aufzucht jüngerer Geschwister mithelfen dürfen. Sehr interessantes Schauspiel! Zum einen betreiben aber eigentlich mehr oder weniger alle Lamprologini, also bspw. auch die Julidochromis, diese Art der Familienbildung. Zum anderen werden dabei niemals alle Geschwister von den älteren Jungtieren und den Elterntieren akzeptiert, sondern nur einzelne "Auserwählte". Der Rest wird vehement gehetzt und vertrieben, wenn ein bestimmtes Alter erreicht ist. Meist ist diese Zeit so nach 3-4 Wochen bei einer Größe von ca. 1 cm gekommen.
Sandcichliden: Xenotilapia, Enantiopus ...
Größe als Nachzucht: 7-10 cm selten größer, Weibchen 10% zierlicher
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: Paarhaltung eines harmonisierenden Paares
Mitbewohner: Kleinere Sandcichliden, Cyprichromis
Vermehrung: Biparentaler Maulbrüter. Abgelaicht wird in einer Ecke am
Boden
Wasserschicht: Untere Freiwasserregion und Sandbodenbewohner
Aquariumtyp: Becken mit Reviersteinen und großer Grundfläche
Wassernettovolumen: Ab 100L im Artenbecken ab 200L in
Gesellschaftsbecken
Eine wirklich erfolgreiche Haltung der Gattungen bekannter Sandcichliden ist eigentlich nur in reinen Artenbecken möglich, wenn man keine 2m-Becken zur Verfügung stellen möchte.
Biparentaler Maulbrüter. Beide Elternteile tragen.
Enantiopus sp. kilesa ist ein großer maternaler Maulbrüter. Nur die Mutter trägt.
Größe als Nachzucht: 11-13 cm
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: Gruppen > 04 Individuen, mit mehreren Weibchen
Mitbewohner: Alle Freiwasserbewohner
Vermehrung: Biparentaler Maulbrüter.
Abgelaicht wird im Sand auf Freiflächen vor Höhlen
Wasserschicht: Sand-Freiwasser-Bewohner
Aquariumtyp: Langes und tiefes Becken, große PVC-Rohre
Wassernettovolumen: Ab 160L im Artenbecken ab 400L in
Gesellschaftsbecken
Der einzige Vertreter seiner Gattung ist ein wahres Juwel in jedem Becken. Seine glänzenden Streifen an den Flanken sind einzigartig faszinierend. Große Rohre mit einem erheblichen Durchmesser sind nötig, damit die Tiere darin und davor Ihre Brut in Ruhe wechseln und austragen können. Der extreme Wühler kann aus eben diesem Grunde nicht gut mit anderen Sandcichliden oder mit Reviertieren der Lamprologini gehalten werden. Ein pflegeleichter und bildschöner Aquarienbewohner.
Das Geschlecht ist, wie bei praktisch allen biparentalen Maulbrütern des Sees, optisch nicht zu unterscheiden - für ungeübte Augen.
Beispielhafte Gattungen aus dem Malawissee
Größe als Nachzucht: 8-11 cm
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: Harem > 04 Individuen, mit mehreren Weibchen
Mitbewohner: Alle Freiwasserbewohner
Vermehrung: Maternaler Maulbrüter
Abgelaicht wird auf Stein-, u. Sandflächen
Wasserschicht: Freiwasserbewohner
Aquariumtyp: Langes und tiefes Becken
Wassernettovolumen: Ab 70L im Artenbecken ab 160L in
Gesellschaftsbecken
Eine Gattung, welche eigentlich jeden "Ostafrikaliebhaber" begeistert sind die vielen Arten dieser Burschen. Gestalt, Farbenfülle und ruhiges Sozialverhalten, auch ihre recht geringe Größe prädestinieren Aulonocara geradezu für die Aquaristik. Zudem sind sind sie mit sehr vielen weiteren Arten, Gattungen aus den beiden großen Seen erfolgreich und vor allem auch langfristig sehr gut zu vergesellschaften. Artfremde Mitbewohner sollten nur ebenso friedfertig und von ähnlicher Größe sein. Gerade diese Tiere können sehr gut mit Tanganjikas vergesellschaftet werden.
Leider gibt es gerade bei dieser Gattung heute etliche weniger schöne Hybriden und Zuchtformen, welche optisch und verhaltensmäßig nicht mal annähernd an die "Naturformen" heranreichen können. Teils wird hier genetisch sogar schon gattungsübergreifend vermengt. Diese unschönen "Produkte" sehen dann oft wie bunte Lutschbonbons oder Luftballons und sehr deplatziert im Aquarium aus. Hybridisierungen mit Sciaenochromis und Otopharynx und sogar mit Mbunas sind heute leider die Regel. Abzulehnen!
Größe als Nachzucht: 6,5-9 cm
Futter: Aufwuchs, Flocke
Sozial: Harem > 04 Individuen, mit mehreren Weibchen
Mitbewohner: Andere Mbuna
Vermehrung: Maternaler Maulbrüter
Abgelaicht wird auf Stein-, u. Sandflächen, in
Höhlen
Wasserschicht: Substratgebunden
Aquariumtyp: Langes und tiefes Becken
Wasservolumen: Ab 90L im Artenbecken ab 160L in
Gesellschaftsbecken
Dieser kleine mbuna ist ein wahrer Revierkämpfer und etwas für Menschen, die im Becken "Leben" haben möchten. Seine geringe Größe und seine Attraktivität bescheren ihm einen sicheren Platz in deutschen Aquarien. Es existieren zahlreiche Farbausprägungen, welche durch Selektion und Anpassung natürlich im See entstanden. Diese Formen sollten für sich weiter erhalten und keinesfalls mit anderen Standortvarianten oder gar mit anderen Gattungen hybridisiert werden.
Größe als Nachzucht: 6,5-9 cm
Futter: Aufwuchs, Flocke
Sozial: Harem > 04 Individuen, mit mehreren Weibchen
Mitbewohner: Andere Mbuna
Vermehrung: Maternaler Maulbrüter
Abgelaicht wird auf Stein-, u. Sandflächen
Wasserschicht: substratgebunden
Aquariumtyp: Langes und tiefes Becken
Wassernettovolumen: Ab 90L im Artenbecken ab 160L in
Gesellschaftsbecken
Einer der attraktivsten und interessantesten Vertreter aus der Gruppe der mbuna ist der oben abgebildete C. saulosi taiwan reef. Auch die Weibchen sind durch ihre leuchtend gelbe Färbung sehr gefragt. Sein Verhalten ist nur mäßig territorial (aggressiv), weshalb er schon, auch dank seiner geringen Größe, in kleineren Becken gut mit anderen Vertreten etwas robusterer Art zusammen gehalten werden kann. Diese Art ist akut bedroht und wird seit ca. dem Jahre 2012 von Fischexporteuren aktiv gezüchtet und ausgewildert. Durch ihre Attraktivität gelang sie zu hohem Beliebtheitsrang in der Aquaristik, was die endemisch am besagten Riff vorkommende Art an den Rand der Vernichtung trieb.
Größe als Nachzucht: 6,5-9 cm
Futter: Aufwuchs, Flocke
Sozial: Harem > 04 Individuen, mit mehreren Weibchen
Mitbewohner: Andere Mbuna
Vermehrung: Maternaler Maulbrüter
Abgelaicht wird auf Stein-, u. Sandflächen
Wasserschicht: substratgebunden
Aquariumtyp: Langes und tiefes Becken
Wassernettovolumen: Ab 90L im Artenbecken ab 160L in
Gesellschaftsbecken
Zahlreiche Varianten des Labidochromis bevölkern den Malawisee. Dieser hier ist einer der gefälligsten Vertreter seiner Art. Die Männchen bestechen durch ihre hellblaue Grundfarbe, welche bei der Balz durch einige schwarze Zeichnungen ergänzt werden. Die Weibchen der hier abgebildeten Variante "L.chisumulu chisumulae" sind mit ihrer eher weißlich-perlmuttartigen Färbung ebenfalls sehr hübsch anzusehen. Auch dieser kleine mbuna ist sehr geeignet für bereits kleinere Aquarien. Einer der wohl bekanntesten dieser Art ist der unter Malawifans so einfach bezeichnete "Yellow".
Größe als Nachzucht: 10-13 cm, Weibchen 15% kleiner
Futter: Mind. 40% fleischlich
Sozial: Gruppen > 04 Individuen, mit mehreren Weibchen
Mitbewohner: Freiwasserbewohner
Vermehrung: Maternaler Maulbrüter
Abgelaicht wird im Sand auf Freiflächen, Steinen
Wasserschicht: Freiwasserbewohner, balzende Männchen suchen
halboffene Höhlen, Gräben auf
Aquariumtyp: Langes und tiefes Becken
Wassernettovolumen: Ab 160L im Artenbecken ab 300L in
Gesellschaftsbecken
Einer der schönsten und zurecht beliebtesten Malawis mittlerer Größe ist dieser. Natürliche Mutationen haben aus dem "lithobates zimbabwe" den "black orange-yellow dorsal" werden lassen. Es handelt sich hierbei keinesfalls um Zuchtformen. Natürliche Prozesse haben die Erscheinung durch Zufall verändert. Heute sind beide Linien gängig. Die Variante mit der roten oder orangenen Blässe ist keine solche. Viel mehr wird diese intensive Färbung ausschließlich durch Fütterung mit Farbstoffen induziert und verliert sich bei "normaler" Fütterung jederzeit wieder. Danach erscheint das Tier wieder in gelber Tracht.
Größe als Nachzucht: 10-15 cm
Futter: Fisch, Granulat, Flocke
Sozial: Gruppen > 04 Individuen, mit mehreren Weibchen
Mitbewohner: Wenige andere Raubfische oder utaka
Vermehrung: Maternaler Maulbrüter.
Abgelaicht wird im Sand auf Freiflächen, Steinen
Wasserschicht: Freiwasserbewohner
Aquariumtyp: Langes, hohes und tiefes Becken
Wassernettovolumen: Ab 200L im Artenbecken ab 350L in
Gesellschaftsbecken
Einer der farbintensivsten Prädatoren des Sees. Abhängig von Lichtquelle und -winkel kann das Tier ein Feuerwerk an Reflexionen verschiedener Farben verursachen. Die mittlere Größe der Tiere erlaubt die Haltung bereits in nicht sehr großen Becken. Wie alle Raubcichliden des Sees ist er ein sehr friedlicher und ruhiger Vertreter, der mit maximal ein bis zwei weiteren Arten von Fischjägern zusammen gehalten werden kann.
Labeotropheus sp. trevavasae und sp. fuelleborni ...
Größe als Nachzucht: 8-11 cm
Futter: Aufwuchs, Flocke
Sozial: Harem > 04 Individuen, mit mehreren Weibchen
Mitbewohner: Andere Mbuna
Vermehrung: Maternaler Maulbrüter
Abgelaicht wird auf Stein-, u. Sandflächen
Wasserschicht: substratgebunden
Aquariumtyp: Langes und tiefes Becken
Wassernettovolumen: Ab 150L im Artenbecken ab 250L in
Gesellschaftsbecken (trevavasae)
Ein besonders attraktiver Genosse in der Familie der vielfältigen Mbunas sind sicherlich auch die sogenannten Schabenmaulbrüter, deren Maul eine evolutionäre Anpassung an ihre Nahrungsquelle darstellt. Insgesamt stellen die unterschiedlichen Maul- und v.a. auch Zahnformen der Mbuna sicher, dass jede Gattung, Art ihre Futterquelle quasi monopolartig am Fels nutzen kann. Neben dem fülligen L. fuelleborni, der in seiner Figur ähnlich der meisten Mbunas erscheint, existiert noch eine etwas zartere, schlankere eigene Art, nicht weniger attraktiv, welche bereits für etwas kleinere Becken gut geeignet ist. Auch hier existieren zahlreiche Farbvarianten aus unterschiedlichen Fanggebieten.